Johanneskirche: „Notkirche“ zum „75sten“ gefeiert
Mit einem großen Gemeindefest feierte die Evangelische Kirchengemeinde Elberfeld-Südstadt am ersten September-Sonntag das 75-jährige Jubiläum der Johanneskirche am Rande des Von der Heydt-Parks. Entworfen hatte die erste sogenannte „Notkirche Wuppertals“ der Architekt und Bauhaus-Ideengeber Otto Bartning. Sein Ziel dabei in der schweren Nachkriegszeit: einen kostengünstigen Kirchenneubau in „dauerhafter Form“ aus Holz, Stein und Stahl zu verwirklichen.
Eine Oase in der Trümmerwüste und Ort der Heilung
Bartning verstand seine Notkirchen, von denen es insgesamt 43 in Deutschland gibt, bereits als dauerhafte Gemeindestätten mit einer „neuen und gültigen Gestalt aus der Kraft der Not“. Aus der Kombination von Trümmerteilen und neuen hochwertigen Holzbinderkonstruktionen, der Mitwirkung handwerklich geschickter Gemeindemitglieder und durch Unterstützung des Evangelischen Hilfswerks in nur achtmonatiger Bauzeit errichtet, konnte am Ostersonntag 1949 die Johanneskirche geweiht werden. Sie sollte „eine Oase in der Trümmerwüste der Nachkriegszeit sein, ein Ort der Gemeinschaft, in dem die Menschen Hoffnung und Heilung“ finden konnten.
Dass die Erwartungen der Weihe an die Johanneskirche mehr als erfüllt wurden, zeigte sich bereits Anfang der 1960er Jahre – der multifunktionale Raum unter der Empore und der Gemeindesaal an der Worringer Straße reichten nicht mehr für umfangreiche Gemeindearbeit aus. Im Oktober 1967 eröffnete das nach Plänen des Architekten Hellmuth Strasmann angebaute Gemeindezentrum an der Altenberger Straße.
Jubiläumsfest: Volle Kirche und viel Programm für Jung & Alt
Zum Jubiläumsfest platzten das Gemeindezentrum und die Johanneskirche erneut aus allen Nähten: Bei strahlendem Geburtstagswetter feierten die Gemeindemitglieder ihre doch recht junge Kirche. Ebenso vielfältig wie die Gemeindearbeit für Jung und Alt zeigte sich auch das Festprogramm. Im Innenraum der Kirche wurden etwa Rock & Pop, Rudelsingen oder Filmvorführungen und eine Zaubershow geboten. Ein großes Spieleprogramm für die Kinder gab es rund um und in der Kirche. Der Außenbereich und der Gemeindesaal luden derweil zum geselligen Beisammensein und Klönen bei Kaffee und Kuchen sowie Salaten, Gegrilltem und Softdrinks ein. Hier gab es ein großes Dankeschön von Gemeindemanagerin Janine Weegmann für die vielen Büfett- Spenden.
Fotos & Text: Marion Heidenreich, CW